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Retten Vegetarier die Welt?

Westart Talk am kommenden Sonntag um 11 Uhr auf WDR

Am Sonntag früh geht´s um die Wurst. Fünf Menschen äußern sich zum Fleischessen und zum Nichtfleischessen. Auch ich darf dabei sein – weil ich an dem Buch “Ethisch essen mit Fleisch” arbeite, das am 13. Mai bei systemed erscheinen soll. Schalten Sie doch mal rein!

Diplom Oecotrophologin, Freie Wissenschaftsjournalistin, neugierig, kritisch, undogmatisch

Dieser Beitrag hat 24 Kommentare

  1. Hallo Frau Gonders,

    habe die Sdg. heute gesehen. Man bekam den Eindruck, das Sie Veganer überhaupt nicht leiden können und die Verallgemeinerung “Veganerszene” nannten. Sie sagten klar, dass sie die These, “das Veganer die Welt retten” vehement ablehnen.
    Ich fand Ihr Verhalten gegenüber dem veganen Koch doch ein wenig aggressiv.
    Aber schauen Sie sich selbst die Sdg. an, viell. sehen Sie sich selbst dann kritisch.

    Wissen Sie eigentlich wieviel Obst und Gemüse in Europa weggeworfen wird? Millionen Tonnen!! Umsonst produziert und nicht gegessen. Nicht nur um die Stabilität der Preise wegen. Man muss die Landwirtschaft nicht extrem umstellen, selbst wenn es immer mehr Vegetarier oder Veganer gibt. Bei uns gab es auf dem Dorf auch nur 1 x die Wo. Fleisch. Heute lebe ich vegetarisch u. das sehr gut. Man kann nicht sagen, wenn alle Vegetarier oder Veganer sind, reichen die Anbauflächen nicht aus.
    Waren sie mal in den USA u. haben sich dort angesehen, wie die Landwirtschaft dort u. das extreme Konsumverhalten der Amis (ich habe Verwandte u. war schon oft dort) angeschaut? Der Fleischkonsum ist annormal!!!! Viele Amis sind ungebildet, was die Ernährung anbelangt. Oder extrem, wie die Autorin die selbst 20 jahre Veganerin war.
    Und Kühe, die Milch geben, müssen nicht zwangsläufig vom Bullen befruchtet werden. Ihr Argument, was man denn mit den Kälbern macht, denn für 1 Kuh würde die landfläche ausreihen, für 2 (1 Kuh u. 1 Kalb) dann nicht, fand ich oberflächlich und unwissenschaftlich.
    Ich fand ihre Beispiele leider unpassend. Klar, sie übersetzen das Buch einer Amerikanerin, aber sie sollten wirklich auch mal in die USA fahren u. sich dort die Welt anschauen. Die Menschen, die dort wirklich über ihre Ernährung u. dessen globale Auswirkung nachdenken, sind rar!!!!
    ich selbst bin nicht vegan, habe aber auch durch ein veganes Kochbuch meine eigene Verhaltens – u. Konsumweise überdacht. Ich finde, die vegane Lebensweise ist wirklich umweltfreundlicher.
    Besser vegan als garnicht nachdenken u. Fleisch aus Massenproduktion kaufen, Hauptsache billig was auch hierzulande immer mehr Menschen tun.

    Mit freundlichen Grüßen
    Manuela Schmidt

    1. Hallo Manuela, bin nur zufällig auf dieser Seite gelandet und wollte als Tierhalterin einmal fragen, wie Sie sich eine alternative Nutzung unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche vorstellen, die zu ca. 70 % aus Weideland und Steppen bestehen. Eine bessere Möglichkeit, als über die Veredlung durch den Tiermagen ist nicht vorstellbar! Würde ich meine Kuhe nur halten, um Vegetarier mit Milch versorgen zu können, ohne die Kuh nach der produktiven Phase (ja, auch ich muss nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen wirtschaften) einer weiteren Verwertung zuführen zu dürfen, müsste die Milch, der Quark, der Käse viel teurer werden. Abgesehen davon, dass es auch eine Ressourcenverschwendung darstellt. In der Landwirtschaft galt und gilt immer noch der Kreislaufgedanke. Daher bewirtschafte ich meinen Hof in 6 Generation, ua. weil ich durch den Einsatz der tierischen Hinterlassenschaften (Kot) eine Menge Mineraldünger einsparen kann. Vor dem Hintergrund der schwindenden Phosphorressourcen, einem der wichtigsten Pflanzennährstoffe überhaupt – neben Stickstoff -, frage ich mich, wie eine Pflanzenproduktion ohne Tierhaltung funktionieren soll. Bei einigen Bioanbauverbänden ist sie sogar vorgeschrieben.

      Macht vegetarisch eigentlich mehr satt, fragt Herr Keckl aktuell im DLZ-Magazin: http://dlz.agrarheute.com/klargelegt-februar2012

  2. Hallo Frau Schmidt,

    zunächst: Bitte erklären Sie mir mal, wie eine Kuh Milch geben soll, ohne jedes Jahr ein Kalb zu bekommen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ulrike Gonder

    1. Liebe Frau Gonder,

      ich finde Ihren Kommentar als Reaktion auf den Beitrag von Frau Schmidt leider sehr traurig.
      Ich, langjährige Vegetarierin und seit kurzem Veganerin, habe meine eigenen individuellen Gründe auf tierische Produkte zu verzichten und ja, ein Teil davon beruht auf der Überzeugung, dass ich dadurch nicht eine unethischen Produktion unterstütze. Das bezieht sich nicht nur auf das Wohl der Tiere, sondern auch der Menschen, die daran beteiligt sind und natürlich unseres Planeten. Für mich sind Fleischesser deswegen keineswegs “schlechteren Menschen”. Aber ich würde mir wünschen, dass in unserer Gesellschaft gewisse Dinge hinterfragt werden und aus Ihren Beiträgen lese ich heraus diese Eigenschaft sei Ihnen auch wichtig. Wenn Ihnen wirklich eine Lebensweise in Harmonie mit der Natur am Herzen liegt, dann würde ich Sie bitten Ihre Anfeindungen gegen Vegetarier und Veganer zu überdenken. Sind es wirklich die Vegetarier und Veganer die durch ihren Sojakonsum den Klimawandel herbeiführen? Oder wird nicht auch ein, nicht unbeachtlicher, Teil der gesamten Sojaproduktion für Futtermittel genutzt, die letztendlich industriell gemästeten Tieren vorgesetzt werden? Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich verteufle nicht den Fleischkonsum allgemein, sondern die industrielle Massenproduktion von billigen Fleisch- und Wurstwaren, in der Tier- und Menschenunwürdige Verhältnisse herschen, die jährlich Dutzende Fleischskandale hervorbringt (und wahrscheinlich noch vielmehr unbekannt bleiben). Das Problem ist nicht der Konsument, Frau Gonder, das Problem ist das System. Ein System, das es ermöglicht, dass Fleisch im Kilopreis billiger ist als Gemüse, ein System in dem es völlig legitim ist, dass innerhalb eines Tiefkühlburgers das Fleisch von 1000 verschiedenen Rindern ist, oder -ganz aktuell- ein System, das den Verbraucher so wenig respektiert, dass es ihn ganz einfach verarscht und ungeachtet von dessen persönlichen, kulturellen oder religösen Werten, Fleisch von Tieren vorsetzt die laut Packung überhaupt nicht drin sein sollten.

      Liebe Frau Gonder, dies ist kein Angriff an Ihrer Person oder an Ihrer Überzeugung. Allein eine Anregung Ihren Weitblick auszuweiten und sich ein Beispiel an Herrn Zerlett zu nehmen, der sehr viel Wert auf das richtige Maß und die Qualität und Herkunkt im Fleischkonsum legt.
      Das wäre schön.

      Liebe Grüße,
      KR

      1. Liebe Frau Roth,

        ich feinde keine Vegetarier und Veganer an, ich möchte lediglich, dass wir die Argumente und Ansichten und Fakten aller Beteiligten mit GLEICHEN Maßstäben messen. Im Moment habe ich den Eindruck, dass viele Veganer als Gutmenschen daherkommen und den Eindruck erwecken, sie würden die Welt retten. Über ihre Argumente und Zahlen muss man in einer Demokratie streiten dürfen. Beispielsweise ist es schlicht falsch, dass der Konsum von Eiern, Milch oder Fleisch per se krank oder dick macht. Da werden ewig die gleichen, alten Studien genannt, die keinerlei Beweiskraft haben. Man muss alle Daten ansehen – und das gilt für Vegetarier und Fleischesser (die auch oft nur jene Studien bringen, die ihnen in den Kram passen).
        Ansonsten gebe ich Ihnen völlig Recht: Es liegt noch sehr viel im Argen was die Fleischproduktion angeht, wenn ich nur allein an die Tiertransporte denke, wird mir übel. Viel zu tun, die Verbraucher sollten sich viel stärker wehren.
        Grüße, UG

        1. Sehr geehrte Frau Gonder,
          ich finde Ihren Bloog sehr interessant. Sie mahnen zu recht an, dass immer wieder von alten Studien als Tatsachen berichtet wird , die längst überholt und veraltet sind. Schade dass sie selber auf diese Masche hereinfallen und sich z. B. negativ über Tiertransporte äußern.

          Offenbar herrscht leider mangelndes Wissen und ein sehr verzerrtes Bild über heutige Tiertransporte in Deutschland. Sofern heute Bilder in den Medien von Tiertransporten zu finden sind, sind diese total veralte, von Unfällen oder Transporten bei denen der Hintergrund nicht zuzuordnen ist. Mit Ausnahme von bedauerlichen Unfällen laufen die meisten Tiertransporte ohne Vorkommnisse ab. Ein Transporteuer kann sich auf Grund der Wertigkeit der Tiere, die er transportiert, gar nicht leisten einem Tier „mutwillig“ einen Schaden zuzufügen. Verkäufer als auch Käufer von Nutz- und Schlachttieren sind gleichermaßen daran interessiert, dass die Tiere die Distanzen unversehrt überwinden.

          Im Januar 2013 startete auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin die Initiative „Wir transportieren Tierschutz“ mehrerer Verbände und Unternehmen der Agrar- und Ernährungsbranche, die über die Tiertransporte in Deutschland aufklärt und sich auf der Messe mit großem Interesse von den Besuchern, Politikern und Journalisten erfreute.
          Leider ist in der Bevölkerung eine sehr veraltete Ansicht über Tiertransporte weit verbreitet. Wie in anderen Branchen auch, gab es beim Transport von Tieren in den letzten Jahrzehnten erhebliche Innovationen und Verbesserungen zur Steigerung des Tierschutzes und Tierwohls während des Transports. Neben diversen Gesetzen, die den Transport von Tieren regeln (z.B. VO (EG) 1/2005 sowie die Tierschutz-Transportverordnung), werden Tiertransporte eigenen Qualitätskontrollen der Wirtschaft unterzogen. So müssen die Transporte mit denen Tiere in das QS-System geliefert werden (ca. 98 % der Schweine in Deutschland) zertifiziert sein und sich regelmäßigen Kontrollen unterziehen.
          Tiertransporte sind auf Grund der arbeitsteiligen Produktion in der modernen Landwirtschaft und hohen Hygieneauflagen in den Schlachthöfen notwendig. Um den Transport so stressfrei wie möglich für die Tiere zu gestalten, unternehmen alle am Transport beteiligten Personen erhebliche Anstrengungen. So sind moderne Viehtransporter mit Lüftungs- und Tränkeinrichtungen ausgestattet. Bei Transporten über acht Stunden, die einer Genehmigung der Behörde bedürfen, werden weitere besondere Anforderungen an die Fahrzeuge aber auch die Fahrer gestellt. Fahrer von Tiertransporten sind verpflichtet regelmäßig an Schulungen teilzunehmen.
          Für den Tierschutz während des Transports wird also in Deutschland viel getan, es hat sich in den letzten Jahren viel verändert und die Entwicklung geht ständig weiter. Leider ist dieses Wissen noch nicht weit verbreitet. Dem wird mit Hilfe des mobilen Informationsstandes, der auf diversen regionalen Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet ausgestellt wird, entgegengewirkt.

          Eine Frage noch: Wieviel Rohstoffe müssen für die deutsche Wirtschaft transportier werden, damit all die NICHT Landwirte arbeit haben?
          Mit freundlichen Grüßen Kathrin Seeger

          1. Sehr geehrte Frau Seeger,

            vielen Dank für Ihren Kommentar und für die vielen Hinweise und Informationen zu Tiertransporten. Ich weiß schon und bezweifle auch nicht, dass sich hier in Deutschland sehr viel verbessert hat und dass viele Bilder, die noch kursieren, nicht mehr aktuell oder aus dem Zusammenhang gerissen sind. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Ich möchte gar nicht wissen, wie etwa die Schlachtpferde in Rumänien gehalten und transportiert werden, und von China oder Thailand wollen wir gar nicht erst reden – oder? Eine andere Frage, die sich mir persönlich stellt, greifen Sie indirekt selbst auf: Die (langen) Transporte sind (nur) notwendig, weil es die arbeitsteilige moderne Landwirtschaft und die Hygienevorschriften erfordern. Als es noch viele kleine Schlachthöfe gab, sind die Menschen aber doch auch nicht reihenweise tot umgefallen, oder? Erfordert nicht erst die Größe der Schlachthöfe die viel strengeren Hygienevorschriften? Und bedeutet es nicht trotzdem hohen (vermeidbaren) Stress für die Tiere, wenn sie über viele Stunden transportiert werden, selbst wenn dies nach den neuesten Gesetzesvorgaben und tierschutzrechtlich einwandfrei erfolgt?
            Ich bin nicht sicher, ob ich Ihre letzte Frage richtig verstanden habe. Falls Sie Tiere jedoch für “Rohstoffe” halten, fände ich das unangemessen.

            Mit freundlichen Grüßen
            Ulrike Gonder

  3. Hallo Frau Gonder,

    die Sendung hat mir sehr gefallen, allerdings habe ich vermisst das Sie sich nicht zum Cholesterin geäussert haben 🙂
    Der Herr Moderator hat dies ja immer wieder im Zusammenhang mit Wurst und Fleisch erwähnen müssen!

    Ich finde es leider etwas traurig das der Konsum von Fleisch/Wurst nun für den Klimawandel herhalten muss.
    Auch ich bin gegen Massentierhaltung, auch bin ich gegen das transportieren von Fleisch und Wurst weit über die Grenzen eines Landes hinaus. Rindfleisch aus Argentinen, Brasilien, Lamm und Wild aus Neuseeland etc..

    Aber so ist das leider nun mal, dank EU und Globalisierung.

    Anscheinend ist das Thema Klimawandel durch Massentierhaltung sogar im Gymnasium auf dem Lehrplan.
    Ein Oma hat mir im Laden erzählt das die Enkelin deshalb kein Rindfleisch mehr esse. Sie habe Sauerbraten so geliebt, nachdem Thema im Unterricht nun nicht mehr!
    Traurig finde ich das dann im Untericht keine Alternativen besprochen werden, wie der Metzger vor Ort, wie ich es einer bin!

    Persönlich habe ich mir dann die Frage gestellt ob es wirklich so sein kann?
    Leider habe ich hier keine Zahlen vorliegen, wieviel Tiere auf unserm Planeten jetzt gerade Leben, um ein Vergleich zu ziehen.
    Ich denke hier an die riesigen Büffelherden ( vermutlich im dreistelligen Millionenbereich ) in Amerika die vor dem weißen Mann duch das Land zogen und an viele Tierarten (Wiederkäuer) in Afrika die inzwischen fast ausgestorben sind!

    Leben heute wirklich so viel mehr Tiere auf unserer Erde als vor 500 Jahren?

    Hätte der Klimawandel da nicht doch schon viel früher stattfinden müssen!

    Vielen Dank dafür, das Sie immer wieder die Dinge mit weit offenen Augen betrachen und auch den Mut gegen längst überholten Erkenntnissen, z. B. Fett in der Ernährung, vorgehen.

    Machen Sie weiter so!

  4. Hallo Stefan, danke für Ihre Rückmeldung! Es hätte außer dem Cholesterin noch vieles gegeben, was ich gerne kommentiert hätte, aber so ist das leider immer. Das Buch an dem ich arbeite “Ethisch essen mit Fleisch” erscheint im Mai beim systemed-Velag und wird einiges an Zahlen enthalten zu Ihren Fragen. Außerdem hat das EU.L.E.-Institut einen tollen Eulenspiegel zum Thema verfasst, mit sehr vielen Zahlen. Grüße, UG

  5. Hallo Frau Gonder,
    bitte erklären sie mir mal warum sie glauben das man bei veganer Ernährung Eisenmangel bekommen soll. Wenn man sie mit Lebensmitteln beschäftigt, weiss man das man z.B. mit grünem Gemüse und rotem Obst ausreichende Mengen an Eisen bekommt. Besonders hervorzuheben ist hier rote Beete die einen sehr hohen Eisengehalt hat. Im Gegensatz zum Fleisch welches nur in Innerreien eine grössere Eisenmenge enthält. Solche Dinge sollten sie als Expertin ja eigendlich wissen und nicht solch längst überholten Vorurteile in die Welt setzen. Erstaunlich ist auch das etliche Leute die sich Vegan ernähren, berichten das sie sich gesundheitlich besser fühlen. Ich kann von mir ebenfalls behaupten das einige Krankheiten die ich teilweise seid meiner Kindheit mit mir herumschleppe verschwunden sind. Soviel zu, Vegan ist ungesund. Um auf das Vitamin B12 zu kommen, zusätzliche Tabletten sind hier ebenfalls unnötig da Sojamilch oder Multivitaminsäfte damit angereichert sind.

    Mit freundlichen Grüssen
    Katrin

    1. Hallo Katrin,

      ich sage gar nicht, dass man bei veganer Ernährung Eisenmangel kriegen muss. Ich habe klar gesagt, wenn man es falsch macht, kann das passieren – und das tut es ja auch. In der Sendung habe ich außerdem gesagt, dass die vielen Nährstoffmängel, die immer beschworen werden, bis auf die Ausnahme Vitamin B12 bei guter, sorgfältiger Planung nicht vorkommen müssen. B12 kann durch pflanzliche Lebensmittel aber nicht ausreichend zugeführt werden, es muss also supplementiert werden (ob mit angereicherten Lebensmitteln oder Supplementen). Für mich ist das ein ganz klares Anzeichen dafür, dass eine vegane Ernährung ein Konstrukt ist und keine “artgerechte” Menschenernährung. Wer das tun möchte, soll es tun, das steht ja jedem frei. Aber bitte nicht erzählen, dass es die gesündeste Form der Ernährung wäre. Dafür fehlen die Belege.

      Grüße,
      Ulrike Gonder

  6. Hallo Katrin,

    wenn Dinge wie Sojamilch oder Multivitaminsäfter ANGEREICHERT sind, dann ist das dasselbe wie Substitution durch Pillen. Sojamilch und Sojaprodukte sind allerdings eher schädlich als nützlich – hemmen die Aufnahme von Mineralien, enthalten Phytoöstrogene etc.

    Frau Gonder, ich fand die Diskussion angenehm unaufgeregt und sachlich.

  7. Hallo nochmal,
    einigen wir uns doch einfach darauf das man bei jeder Ernährungsform Mangelerscheinungen bekommen kann. Und was das Soja betrifft, ist es wie mit allem, die Menge macht´s. Und beim Fleisch erinnere ich in dem Zusammenhang an´s Antibiothika welches ebenfalls sehr schädlich ist. Man kann es also drehen und wenden wie man will. Man wird für und gegen alles ensprechende Studien finden. Was die Gesundheit angeht höre ich einfach auch in Zukunft weiterhin auf meinen Körper und freue mich das Athrose, Herpes und Schiddrüsenunterfunktion verschwunden sind. 😉
    In diesem Sinne schönen Abend noch. 🙂

    1. Hallo Katrin,

      wir können uns gerne darauf einigen, dass man jede Ernährungsform falsch machen kann und dass es auf die Qualität der Lebensmittel ankommt. Sie laufen bei mir auch offene Türen ein, wenn Sie sagen, Sie hören auf Ihren Körper. Das ist richtig und wichtig. Wogegen ich mich wehre ist, wenn tierische Lebensmittel generell schlecht geredet werden und wenn behauptet wird, vegane Kost sie die gesündeste der Welt. Das ist sie nicht. Und noch eins, um auch die Wissenschaft mal ein wenig in Schutz zu nehmen: Es gibt durchaus auch gute Studien und wenn man nicht “Cherrypicking” betreibt, also nur die für sich passenden raussucht, dann sieht man auch, dass es brauchbare Ergebnisse gibt. Ich bin sehr dafür, die Daten sachlich zu diskutieren, und das gilt für Mischköstler und für Vegetarier.

      Grüße, UG

  8. Hallo Frau Gonder,
    Ich finde es toll, dass Sie den Mut aufbringen in der Öffentlichkeit die Veganer zu berichtigen. Es ist ja schon fast zur Religion geworden und wie bei allen Religionen, entspricht halt “glauben” nicht unbedingt “wissen”.
    Klar ist, dass die Menschheit zu viel Fleisch isst und ich liebe vegetarische Küche, wenn sie gut gemacht ist.
    Die Vegan-Hysterie ist eine Überreaktion, welche sogar verständlich ist, wenn man sieht wie Nutztiere weltweit behandelt werden.
    Man kann es aber auch anders machen:
    – Wenig Fleisch und das nur aus regionaler Bio-Produktion.
    Fleisch gehört zum Leben der Menschheit seit es Menschen gibt, alles Andere ist unnatürlich, also gegen die Natur.
    Plastik essen (Margarine, Analogkäse, usw.) ist pervers und macht die Menschen krank, mindestens genau so krank wie zu viel Fleisch.
    Herzlichen Dank für Ihre fundierten Beiträge.
    Liebe Grüsse, Fredy

  9. Liebe Frau Gonder! Das war der beste Beitrag einer TV Station zum Streitthema vegetarisch oder fleischlich. Sie haben die Unterschiede sachlich und höflich erklärt. Herzlichen Dank für ihre Genauigkeit der Wortwahl.
    Es ist nicht so wichtig, ob vegetarisch oder nicht, es kommt vielmehr auf die Durchführung an. Industriell hergestellte vegetarische Fertignahrung macht wenig Unterschied zu Fleisch aus Masssentierhaltung. Vegetarisch oder Fleischkost, keine der beiden sind ein Garant für Gesundheit und Schutz vor Übergewicht. Wie Sie im Beitrag erwähnt haben, ist es entscheidend Nahrung in nicht verarbeiteter Form selbst zuzubereiten und dabei vielseitig zu bleiben, was tierische Produkte aus artgerechter Haltung einschließt. Und dass Cholesterin eine Bedrohung der Gesundheit darstellt, ist ein Schmäh von gestern, der wissenschaftlich ohnehin nicht mehr vertreten wird. Cholesterin ist ein lebenswichtiger Baustein, genauso wie Gemüse und Obst, das nur unverarbeitet, mit der Fülle ihrer Ballaststoffe (Fasern), den Körper vor Mangelerscheinungen schützt.

  10. Liebe Frau Gonder,

    ich selber habe mich sehr über die Sendung gewundert; angenehm hohes sachliches Niveau und sehr respektvoller Umgang miteinander. Einige Kommentare auf dieser Seite ärgern mich als Landwirtin daher besonders.
    Insbesondere wenn verallgemeinernd die “üblen Tiertransporte” (Gonder) oder pauschal der hohe Antibiotikaverbrauch oder (Lebensmittel-) Importe kritisiert werden. Ich schlage vor, auch hier sachlich zu argumentieren und sich
    bzgl. Tiertransporten den Bericht der EU-Kommission zu den Transporten durchzulesen – mit überwiegend guten Noten für 95 % der Transporte (von den Schwarzen Schafen einmal abgesehen) – oder bzgl. des AB-Verbrauchs einmal hier nachzulesen (http://www.medcom24.de/content/Die-AVA-zum-Antibiotikaeinsatz-bei-Tieren-Deutschland-%E2%80%93-was-bedeuten-die-Zahlen). Bzgl. der Im- und Exporte eine grundsätzliche Anmerkung: was für die technische Branche Usus ist (Import billiger Rohstoffe, deren Veredlung und anschließendem Export) gilt aus Gründen der Vorzüglichkeit mit Produktionsfaktorausstattung (hier: Wasser und Klima) natürlich auch für Rohstoffe für die menschliche und tierische Ernährung: sonst dürfte ich auch kein Kaffee, keinen Tee, keine Südfrüchte usw. importieren. Übrigens die einzige Möglichkeite für die Exportländer, Devisen für den Kauf unserer technischen Produkte (z.B. Wasseraufbereitungsanlagen!) zu beschaffen. Ein auf Export ausgerichtetes Land sollte m.E. schön vorsichtig mit der Forderung nach Regionalisierung auftreten: das ist nichts weiter als Protektionismus gegenüber Agrarländern.

    1. Liebe Frau Müller, danke für Ihre Anmerkungen!Sie haben Recht, dass pauschalierende Aussagen der Sache nicht gerecht werden. Auf der anderen Seite ist es fast unmöglich, in einer 90-minütigen Livesendung zu einem Thema, das ja auch emotionsgeladen ist, alles druckreif zu formulieren. Ich hoffte auch, hervorgehoben zu haben, dass sich zumindest bei uns in Sachen Tierhaltung vieles verbessert hat. Aus meiner Kindheit kenne ich noch die Anbindehaltung aller Kühe in dunklen Ställen. Doch mit Tiertransporten habe ich ein grundsätzliches Problem. Warum müssen Schweine, Rinder und Geflügel auf die Autobahn, wenn man sie auch regional schlachten und das Fleisch gekühlt transportieren könnte. Fahren Sie doch mal in einem Anhänger auf der Autobahn mit, allein der Lärm macht einen kirre. Wie viel Regionalität wir uns leisten sollten und können, darüber muss in der Tat ernsthaft gesprochen werden. Für mich ist die entscheidende Frage, was mit dem Geld geschieht, das wir ausgeben (Stichwort z.B. faier gehandelter Kaffee), ob die Menschen in den exportierenden Ländern tatsächlich etwas davon haben (weniger Hunger, mehr Nahrungssicherheit, besseres Wasser, mehr Lebensqualität). Grüße, UG

      1. Frau Gonder, Ihre Ansichten zu den Tiertransporten sind ja lobenswert, aber gehen vollkommen an der Realität vorbei. Bitte schauen Sie sich den Strukturwandel im Schlachthofwesen an (u.a,. aufgrund der enormen EU-Hygieneauflagen!) und sagen sie mir, wie man z.B. in Schleswig-Holstein oder Ostdeutschland ohne Tiertransporte – zum nächstgelegenen Schlachthof – auskommen soll?
        Auf der einen Seite machen wir unsere Ferkelproduzenten durch neue Tierschutzauflagen platt und importieren gleichzeitig rd. 11 Mio., Ferkel aus DK oder NL. Da stimmt doch etwas nicht …. .

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