Ketogene Ernährung fördert T-Zell-Immunität
Diese Studie wäre mir fast durch die Lappen gegangen, daher bin ich froh, dass mich eine aufmerksame Kollegin darauf hingewiesen hat. Denn die Ergebnisse, die die Forschergruppe um Prof. Dr. Dr. Simone Kreth von der Klinik für Anaesthesiologie am Walter-Brendel-Zentrum des Universitätsklinikums München schon im Juli 2021 vorgestellt hat, sind aufsehenerregend, wie ich finde. Worum geht es?
Frohe Weihnachten!
Herzliche Weihnachtsgrüße, schöne Tage und einen guten Start für 2022 wünscht Eure/Ihre Ulrike Gonder
Lean-Mass-Hyperresponder: wenn Low-Carb das LDL-Cholesterin steigert
Wer weniger Kohlenhydrate isst, kann seine Lipidwerte (LDL, HDL, Triglyzeride) deutlich verbessern, vor allem, wenn sie vorher nicht gut waren. Aber, wie z. B. hier berichtet, reagiert jeder anders auf Ernährungsumstellungen. So kommt es auch vor, dass die LDL-Werte ansteigen, teilweise sogar deutlich. Warum ist das so? Was bedeutet das? Und was lässt sich dagegen tun? Die Arbeitsgruppe um Prof. David Ludwig, einem langjährigen Verfechter und Entwickler kohlenhydratreduzierter Kostformen von der Medizinischen Fakultät der Harvard Universität in Boston, ging diesen Fragen bei als “Lean-Mass-Hyperresponder” bezeichneten Athleten jetzt nach.
Ist das französische Paradoxon tot?
Das französische Paradoxon besagt, dass es in Frankreich trotz des relativ hohen Konsums an gesättigten Fettsäuren in From von Butter, Fleisch, Eiern und Käse seltener als in anderen Ländern zu Herz- und Gefäßerkrankungen kommt. Eigentlich ist das gar kein Paradoxon. Doch weil viele überzeugt waren (und bis heute teilweise sind), dass die genannten Grundlebensmittel schädlich für Herz und Gefäße seien, wurde es zu einem feststehenden Begriff. Heute soll es nicht darum gehen, dass man den Weinkonsum für die positiven Effekte der französischen Esskultur verantwortlich macht. Es soll vielmehr um einen Tweet zu einer neuen Auswertung der großen europäischen EPIC-Studie gehen, der den Anschein erweckt, das französische Paradoxon sei tot.
Adipositas: neuer Erklärungsversuch stellt Kohlenhydrate in den Fokus
Wird man zu dick, weil man zu viel futtert und sich zu wenig bewegt? Oder führt erst die Zunahme der Fettmasse zu mehr Hunger, zu Überessen und Bewegungsmangel? Die Frage ist ernst gemeint! Denn es gibt gute Gründe, die für die zweite Erklärung der Entstehung von Adipositas sprechen. Was ist dran am (relativ) neuen Erklärungsmodell (Ludwig, DS et al., 2021)?
Low-Carb: rundum besseres Lipidprofil
Der Einfluss unseres Essens auf die Blutlipide bleibt ein heißes Thema! Wobei ich gar nicht mehr vom “guten” oder “bösen Cholesterin” sprechen möchte, denn letztlich geht es ja um die Transporteure (Lipoproteine), die Cholesterin und andere fettlösliche Substanzen wie ein Taxi im Körper hin und her transportieren, und um das, was mit den “Fahrgästen” in diesen Taxis an den verschiedenen Zielorten (Gefäßwand, Blut) geschieht. Seit einiger Zeit streiten die Gelehrten nun darüber, was wichtiger für das Risiko von Herz- und Gefäßerkrankungen ist: Nur die Anzahl bestimmter Taxis (ApoB-tragende Partikel)? Oder doch ihre Größe und die Art ihrer Fahrgäste (Lipidzusammensetzung)? Darum geht es in zwei neuen Studien.
Fake-News zu “pflanzenbasierter” Ernährung
Eine “pflanzenbasierte” Ernährung ist zurzeit mega-in: Sie gilt als gesund, nachhaltig und gut für die Tierwelt. Sie soll vor Herzinfarkten und Diabetes und neuerdings sogar vor schweren COVID-19-Verläufen schützen. Also Hände weg vom Steak und Gurkensalat statt Impfung? Es lohnt sich, hier genauer hinzuschauen!
Fette und Cholesterin: Nicht jeder reagiert gleich
Es tut sich was – ENDLICH! Es erscheinen jetzt nach und nach immer mehr Artikel in der Fachpresse, die sich ernsthaft mit den Kontroversen rund um das Thema gesättigte Fette (reichlich in Butter, Käse, Kokos, Fleisch, aber eben auch in Junk-Food), Cholesterinspiegel und Herz-Gefäß-Erkrankungen befassen. Bislang gab es fast nur Lagerkampf. Entweder man war gegen gesättigte Fettsäuren bzw. Cholesterin im Essen, weil sie das LDL-Cholesterin steigern (können) und so angeblich krank machen. Oder man war dafür, weil zumindest die natürlichen Lieferanten (Butter, Käse, Kokos, Fleisch) hochwertige, nährstoffreiche Lebensmittel sind, denen nie eine krankmachende Wirkung nachzuweisen war (auch wenn manche Vertreter der sog. Planetary-Health-Diet gerne das Gegenteil behaupten und ihr Junk-Food genau mit diesem Argument verkaufen wollen).
Wer ein bisschen Lebenserfahrung hat weiß, dass es selten so schwarz-weiß ist – zumal bei so etwas Individuellem wie dem Essen und dem, was der Körper daraus macht. Deswegen ist es sehr erfreulich, dass nun die Argumente und Fakten dargelegt und diskutiert werden, die die Kontroversen erklären helfen und Lösungswege aufzeigen. Dies tut auch eine neue Übersichtsarbeit, die nach den Gründen für die Diskrepanzen in der Cholesterin-Fett-Diskussion suchte – und fündig wurde!
Keto und Darmflora: gute Nachrichten
In dieser Meldung möchte ich von einem Mini-Review berichten, das sich mit dem Einfluss einer fettreichen und/oder ketogenen Ernährung auf die Darmflora beschäftigt und was dies für unsere Gesundheit bedeutet. Diese Arbeit gehört zum Spannendsten, was ich in den letzten Wochen gelesen habe – und zudem ist sie auch noch schön zu lesen, was man ja nicht von allen wissenschaftlichen Abhandlungen behaupten kann. Die Autoren kritisieren das herkömmliche Design von Studien, die Einflüsse fettreicher Kostformen auf die Darmflora untersuchen, und deren Interpretation. Zugleich zeigen sie evolutionär sinnvollere Erklärungsmöglichkeiten auf.