Wie uns das Fleisch madig gemacht wird

Das französische Paradoxon besagt, dass es in Frankreich trotz des relativ hohen Konsums an gesättigten Fettsäuren in From von Butter, Fleisch, Eiern und Käse seltener als in anderen Ländern zu Herz- und Gefäßerkrankungen kommt. Eigentlich ist das gar kein Paradoxon. Doch weil viele überzeugt waren (und bis heute teilweise sind), dass die genannten Grundlebensmittel schädlich für Herz und Gefäße seien, wurde es zu einem feststehenden Begriff. Heute soll es nicht darum gehen, dass man den Weinkonsum für die positiven Effekte der französischen Esskultur verantwortlich macht. Es soll vielmehr um einen Tweet zu einer neuen Auswertung der großen europäischen EPIC-Studie gehen, der den Anschein erweckt, das französische Paradoxon sei tot.
Pflanzenbasierte Fleisch- und Milchimitate wollen offenbar nicht so lecker schmecken wie die tierischen Originale. Andererseits ist es erklärtes Ziel von Unilever, künftig mit diesen Lebensmittel-Imitaten (Fake-Foods) Umsätze in Höhe von 1 Milliarde Euro zu erzielen – jährlich! So ein Dilemma aber auch. Der Ausweg: Man beauftragt Start-ups, Tierische-Fett-Imitate zu entwickeln, z. B. Bacon-Imitate, die sich in der Pfanne so verhalten wie echter Schweinebauch. Dem französischen Start-up 77 Foods ist nun offenbar ein Durchbruch gelungen …
Ist Wurst so gefährlich wie Rauchen oder Asbest? Zu diesem Schluss könnte kommen, wer die Schlagzeilen der letzten Tage nur überflogen hat. Ursache des Blätterrauschens: Die französische IARC, quasi die Abteilung Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation WHO, hat in einer Pressemeldung einen Experten-Bericht angekündigt, der den Konsum von verarbeitetem Fleisch als krebserregend für den Menschen einstuft und den Verzehr von rotem Fleisch als wahrscheinlich krebserregend. Auch das Fachblatt Lancet Oncology kündigte den IARC-Bericht an.
Es spricht sich auch in der Wissenschaftlergemeinde allmählich herum, dass die gesättigten Fettsäuren etwa aus Vollmilch, Butter oder Fleisch doch nicht das bewirken, was man ihnen jahrzehntelang nachsagte: Sie bringen die Leute nicht um und machen auch keinen Herzinfarkt. Norwegische Forscher…
Nicht selten wird der hohe Fleischkonsum westlicher Industrienationen für deren Zivilisationskrankheiten verantwortlich gemacht. Allerdings sind noch viele Fragen offen, die Datenlage ist keineswegs so gut, dass man dem Fleisch per se krankmachende Eigenschaften zusprechen könnte.
Im Editorial des aktuellen Slow Food Magazins (Nr. 4/2013) schreibt Redaktionsleiterin Martina Tschirner: "Sind Vegetarier die besseren Menschen? Der Eindruck konnte bei der Produktion dieses Heftes fast entstehen." Damit trifft sie den Nagel auf den Kopf, denn nicht selten wird…
Derzeit gelten strengen Formen des Vegetarismus, vor allem der Veganismus, als besonders en vogue und vor allem auch als besonders gesund. Zudem wird behauptet, mit einer "tierfreien" Ernährung ließe sich der Hunger aus der Welt schaffen und die Umwelt retten.…
Druckfrisch kommt dieser Tage meine Übersetzung von Lierre Keiths engagiertem Buch “The Vegetarian Myth” auf den Markt. Es zeigt auf, wo die Argumente der Vegetarier in die Irre führen, seien es die politischen, gesundheitlichen oder moralischen.